Flokati oder mein Sommer mit Schmidt (2016)

Schult Martin

Es ist der WM-Sommer 1974. Der 12-jährige Paul lebt in behüteten Verhältnissen: Der Vater ist ein fußballverrückter Friseur, der sich durch „Zettels Traum“ kämpft, die Mutter eine emanzipierte Linke, die mit dem taxifahrenden RAF-Sympathisanten „Bruder Kolja“ lange, ominöse Ausfahrten unter-nimmt. Seine Schwester redet nur in Abkürzungen. Mit seinem besten Freund Boris träumt sich Paul ins Weltall und stromert durch die Nachbarschaft. Dort führt der seltsame Emil Bartoldy seine Schildkröte spazieren. Als am Ende des Sommers die Ehe der Eltern zerbricht und seiner Freundin, der alten Nachbarin Frau Schellack, etwas Schreckliches pas-siert, flüchtet Paul, um sich final der Welt zu stellen. Martin Schult erzählt einfühlsam und mit Liebe zum Detail eine Geschichte über Freundschaft, Schuld und einen unvergesslichen Sommer.

A propos de l'auteur :

Schult Martin :

Martin Schult, Jahrgang 1967, studierte Afrikanistik und Ethnologie in Frankfurt und Berlin. Nach mehre-ren Aufenthalten in West- und Ostafrika und Lehrtä-tigkeiten in Berlin und Zürich, arbeitet er seit 2004 beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Er ist der stellvertretende Leiter des Berliner Büros und betreut den Friedenspreis. Martin Schult lebt mit seiner Familie in Berlin.

©Nadine Städtner

La maison d'édition :

Ullstein :

Ullstein bietet die passende Lektüre für entdeckungsfreudige Leser. Ob deutsche und internationale Literatur, große Kriminalromane, meinungsstarke Sachbücher oder spannende Biographien – die Bücher mit der Eule begeistern und überzeugen. Der Ullstein Verlag wurde 1877 vom Verleger Leopold Ullstein in Berlin gegründet. Ursprünglich ein reiner Zeitungsverlag, umfasste er seit 1903 auch…

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1 avis
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  • Michèle
    19 janvier 2017

    Ce n'est sans doute pas le roman de l'année, mais c'est sympathique, on retrouve les années 70 - ah le tapis Flokati !, les derniers postes de télévision en noir et blanc... - et il me semble que la psychologie du personnage principal est assez bien cernée avec cette façon très particulière et souvent décalée d'apprécier les événements et les comportements des adultes....

    • Otmar
      19 janvier 2017

      Leicht und humorvoll geschrieben, lernt der Leser schnell Paul und dessen familiäres und schulisches Umfeld kennen - und bleibt doch irgendwie an der Oberfläche. Dieser "Roman" verzichtet auf einen grundlegenden Aspekt der Gattung: die epische Breite. Der Autor bringt Personen und Ereignisse ins Spiel, die er dann sozusagen links liegen lässt. Die Gestalt der Mutter ist undurchsichtig. Der Autor gesteht ihr nur wenig Raum zu und der ist auf das Haus beschränkt, ihr offensichtlich sehr aktives Leben außerhalb derFamilie bleibt im Dunkel. Ein amüsantes Buch, nicht zuletzt dank des skurrilen Nachbarn.

  • J.C.M
    25 janvier 2017

    C’est une lecture finalement fort plaisante, charmante, touchante. L’ensemble est écrit à la première personne et dans la perspective du jeune garçon, Paul, qui est le héros de l’histoire. Mais il y a deux parties (isotopies) qui alternent : le récit des événements dans leur ensemble et les lettres que le garçon écrit à sa maîtresse d’école en forme de confidence et d’introspection. Cette partie fait beaucoup penser à Deutschstunde de S. Lenz, en particulier parce que Paul compense ainsi un devoir qu’il n’a pas pu écrire précédemment. Le cadre est à la fois la vie familiale, à Francfort, en 1974 avec quelques flash-backs, et la coupe du monde de foot qui avait lieu alors et qui vit la victoire de l’Allemagne (de l’Ouest). On apprécie le suspense quasi policier mêlé au quotidien, à l’enfantin. La fin surprend d’abord (mais c’est aussi une caractéristique du récit policier), mais s’intègre vite et bien dans la perspective générale. Agréablement écrit, à lire. Le titre n’éclaire pas beaucoup.

  • A.B
    25 janvier 2017

    Die Ereignisse spielen im Sommer 1974, Deutschland ist Austragungsort der Fußball-WM. Es ist außerdem die Zeit von Udo Lindenberg und David Cassidy, von Ilja Richters "Disco"-Sendung, den Anfängen der RAF und auch der Flokati-Teppiche! Die Familie des Protagonisten, Paul, hat ein solches "weißschäumendes Meer" im Wohnzimmer und der Flokati wird sonntags mit dicken Kämmen bearbeitet, damit er nicht verfilzt. Paul ist 12, fast 13 und mag keinen Fußball. Er ist felsenfest davon überzeugt, Schuld am Tod der Nachbarin Frau Schellack zu sein, seit einem Gottesdienst während der Herbstferien hat er Gewissheit. Er fürchtet, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden. Er geht nicht mehr in die Schule, sondern versteckt sich im Keller, nachmittags tut er zuhause zunächst so, als sei alles in Ordnung. In seinem Versteck schreibt er Briefe an seine Deutschlehrerin, um sich den Druck von der Seele zu reden. Nicht mal seinem besten Freund Boris mag er sich anvertrauen aus Sorge, ihn zu enttäuschen. Zuhause ist die Situation weit davon entfernt, normal zu sein. Die Ehe der Eltern beginnt vor den Sommerferien bereits unübersehbar zu kriseln. Die Eltern streiten oft und heftig. Der fußballverrückte Vater hat Arno Schmidts Buch "Zettels Traum" entdeckt und gibt seither merkwürdige Sachen von sich. Paul hat die Befürchtung, dass alles mit diesem Buch zusammenhängen könnte… Die Geschichte entwickelt sich langsam und in kleineren Zeitsprüngen zwischen dem "Jetzt", also der Zeit nach den Herbstferien, als Paul im Keller schreibt und dem "Vorher", d.h. der Zeit vor und während der Sommerferien. Bis ganz zum Schluss bleibt die Frage spannend, was Paul denn wohl angerichtet haben mag…— Pauls Perspektive auf die ihm oft noch sehr unverständliche Welt der Erwachsenen macht einen großen Teil des Charmes dieses Buches aus. Sprachlich ist das Buch gut und eingängig geschrieben, man fühlt mit dem Jungen mit. Die Beschreibung der Charaktere ist oft skurril, dabei oft amüsant. — Fazit: Ich habe das Buch sehr gern gelesen, sicher auch wegen eines nicht zu unterschätzenden persönlichen "Nostalgie-Faktors": Ich war im Sommer 1974 nur wenig älter als Paul und bin daher bei der Lektüre voll eingetaucht in die Namen und Ereignisse - und ich habe jeden Moment genossen. Aber auch die Geschichte hat mir gefallen, weil sie anrührend und trotzdem witzig geschrieben ist. Jemand, der so gar nicht den Geist der 70er Jahre in Deutschland geatmet hat, mag sich vielleicht etwas schwerer tun damit (?).

  • U.F
    25 janvier 2017

    Die Geschichte wird aus der Sicht des 12-jährigen Paul erzählt. Seine Erlebnisse in der Nachbarschaft und in der Schule, seine Familie und Freunde stehen im Mittelpunkt. Viele Themen werden angerissen: Heranwachsen als Jugendlicher, Freundschaft (Pauls bester Freund Boris ist trotz Contergan-Schädigung ein sehr positives Kind), Reibereien zwischen den Eltern, Fußball, Literatur (Pauls Vater liest „Zettels Traum“ von Arno Schmidt), Politik (Pauls Mutter ist mit dem Taxifahrer Bruder Kolja in einer linken Gruppe aktiv), Frankfurter Lokalkolorit etc.— Popkultur der 70er Jahre: David Cassidy, Perry Rhodan, Fußball-Nationalmannschaft usw.— Pauls Umfeld ist trotz Streit zwischen den Eltern und seinem fiesen Klassenkameraden Henning-Johann grundsätzlich in Ordnung. Er wächst bei liebevollen Eltern auf, es gibt Zusammenhalt in der Nachbarschaft.— Als die Nachbarin Frau Schellack stirbt, sieht Paul irrtümlicherweise die Schuld bei sich und versteckt sich deshalb im Keller des Elternhauses. Das Missverständnis kann zum Glück am Ende aufgeklärt werden.— Paul ist im Laufe der im Buch beschriebenen Monate erwachsener geworden. Er hat miterlebt, wie sich seine Eltern trennen, musste Tod und Schuldgefühle kennenlernen und das Interesse an seiner neuen Mitschülern Chiara ist erwacht. Das Buch endet mit einer etwas melancholischen, aber positiven Note.— Fazit: gut zu lesender, amüsanter Coming-of-Age-Roman mit Zeitkolorit der 70er Jahre.

  • E.A
    25 janvier 2017

    Histoire d’un ado qui s’enferme dans la cave parce qu’il croit être responsable de la mort de sa voisine, roman par lettres à une de ses profs qui évoque aussi son univers scolaire et familial, écriture ado, pas toujours vraisemblable, mais des passages assez drôles

  • E.P
    26 janvier 2017

    Ein Buch, zu dem ich keinen rechten Zugang gefunden habe und bei dem ich mich immer wieder gefragt habe: Wen interessiert das? Aber vielleicht liegt das an mir und meiner Generation?

  • L.A.D
    26 janvier 2017

    La perspective choisie, en contre-plongée, sur les années 70 est intéressante. L’auteur a un grand sens de la description, le narrateur est attachant et le livre plein d’humour (description de la mère). On peut certes reprocher le décalage entre l’âge du narrateur (12 ans) et son expression ainsi que quelques invraisemblances, mais c’est un livre que j’ai pris plaisir à lire.